Aurzen ZIP im Test: Der faltbare Mini-Beamer für die Hosentasche

von Moritz Jäger / 15.10.2025

Mini-Beamer gibt es inzwischen viele – doch kaum einer ist so ungewöhnlich wie der Aurzen ZIP. Ein Projektor, der sich dreifach zusammenfalten lässt, kaum mehr Platz als eine Brieftasche braucht und damit unterwegs praktisch überall ein kleines Kino zaubern soll. Ich habe mir das Gerät genauer angesehen und berichte hier über meinen Eindruck – mit allen Stärken und Schwächen.


Ein erster Blick: Was kann der Aurzen ZIP überhaupt?

Der ZIP ist vor allem eines: winzig. Zusammengeklappt passt er problemlos in jede Jackentasche und wiegt weniger als viele Smartphones. Das Z-Faltungsdesign wirkt clever durchdacht und sorgt dafür, dass Linse, Ständer und Gehäuse sauber ineinandergreifen. Die Verarbeitung macht einen hochwertigen Eindruck, und bereits der erste Start zeigt: Das ist ein Gadget, das auf unkomplizierte Nutzung ausgelegt ist.

Per Knopfdruck fährt der Projektor hoch und verbindet sich auf Wunsch drahtlos mit Smartphone oder Laptop. Autofokus, automatische Trapezkorrektur und eine insgesamt intuitive Bedienung erleichtern den Einstieg enorm. Kein Setup, keine App-Orgie – einschalten, verbinden, loslegen.


Die Vorteile im Alltag

Extrem kompakt – perfekt für unterwegs

Der USP des Aurzen ZIP ist klar seine Größe. Für Reisen, Camping oder spontane Filmabende wird er zum praktischen Begleiter. Er ist robust genug für den Rucksack und klein genug, um immer dabei zu sein. Gerade für Präsentationen oder zum schnellen Anzeigen von Fotos ist das ein echter Pluspunkt.

Flexibel einsetzbar – sogar im Hochformat

Ein besonders spannendes Feature: Der ZIP unterstützt sowohl Quer- als auch Hochformat. Vertikale Smartphone-Videos, TikToks oder Reels können somit ohne schwarze Ränder präsentiert werden. Gerade für Content Creator oder Social-Media-Fans ist das super praktisch.

Schnell startklar

Der Beamer ist in wenigen Sekunden einsatzbereit. Dank automatischem Fokus und Bildanpassung muss man sich kaum um etwas kümmern. Auch die drahtlosen Übertragungsmöglichkeiten funktionieren zuverlässig, sofern die Quelle kompatibel ist.


Doch nicht alles glänzt: Die Schwächen des ZIP

Helligkeit nur für dunkle Räume ausreichend

Mit etwa 100 ANSI-Lumen sollte man keine Wunder erwarten. Der ZIP fühlt sich nur wirklich wohl, wenn das Licht ausgeschaltet ist oder der Raum stark abgedunkelt wurde. Für tagsüber oder helle Wohnzimmer ist er schlicht nicht gemacht.

720p – ausreichend, aber nicht beeindruckend

Die native 720p-Auflösung ist für spontane Nutzung akzeptabel, wirkt aber im Vergleich zu modernen Full-HD- oder 4K-Beamern sichtbar weicher. Für Präsentationen, Serien und YouTube ist es okay – für echtes Heimkino weniger.

Eingeschränkte Anschlüsse

Ein USB-C-Port – das war’s. HDMI fehlt komplett, was bedeutet: Wer Konsole, Blu-ray-Player oder Streaming-Sticks nutzen will, braucht zusätzliche Adapter. Das ist bei einem mobilen Gerät zwar verständlich, aber trotzdem etwas umständlich.

Kein integriertes Streaming

Der ZIP spiegelt nur Inhalte vom Smartphone oder Laptop. Dienste wie Netflix, Disney+ oder Prime Video lassen sich wegen DRM oft nicht einfach per Screen Mirroring wiedergeben. Wer diese Plattformen nutzen möchte, braucht zwingend zusätzliche Hardware.

Akkulaufzeit etwas knapp

Mit rund 1,5 Stunden ist der Akku zwar okay, aber nicht üppig. Für eine Episode oder einen kürzeren Film reicht es – für längere Sessions muss eine Powerbank oder Steckdose her.

Der Klang – eher Smartphone-Niveau

Der kleine Lautsprecher erfüllt seinen Zweck, ist aber nichts Besonderes. Wer wirklich Kino-Feeling will, sollte einen externen Bluetooth-Speaker koppeln.


Für wen ist der Aurzen ZIP geeignet – und für wen nicht?

Perfekt für:

Weniger geeignet für:


Mein Fazit

Der Aurzen ZIP ist ein spannendes Konzept und in seiner Kategorie ein echtes Leichtgewicht. Er punktet mit Mobilität, schneller Bedienbarkeit und cleveren Funktionen. Gleichzeitig bringt er die üblichen Grenzen eines sehr kleinen Projektors mit: geringe Helligkeit, moderate Auflösung und der Verzicht auf integrierte Streaming-Apps.

Wer jedoch genau weiß, was er bekommt – nämlich einen portablen Mini-Beamer für unterwegs und spontane Einsatzfälle – wird viel Freude damit haben. Für mich landet er bei 4 von 5 Sternen: innovativ, praktisch, aber mit klaren Abstrichen.